Im Winter sind die Tage kürzer und Arbeitsbedingt komm ich weniger
ans Wasser, daher wird diese Zeit traditionell zum Pflegen und Warten
meines Angelzeugs genutzt. Doch bedingt durch immer größer werdendes
Interesse und das Streben nach Perfektion in diesem Bereich bleibt es
schon lange nicht mehr bei dem einfachen Putzen und Pflegen. Wenn man
eine Baitcaster Rolle reinigt muss man sie eh komplett Zerlegen und kann
in diesem Zuge auch über einige Tunings nachdenken.
So kam ich letzten Winter auf die Idee meine Revo Toro 51 HS mal auf
einen besseren Stand zu heben. Die Angelei mit den großen Swimbaits
hatte mir das Jahr über sehr viel Spaß und auch Fische gebracht, so dass
ich die Kombo auf meine Persönlichen Vorstellungen anpassen wollte und
habe mit der Rolle begonnen.
Die
Ziele bestanden darin, die Rolle Technisch nach vorne zu bringen, einen
Ruhigeren Lauf zu bekommen und bessere Wurfeigenschaften.
Das
Offensichtlichste bei der Toro ist die Mitlaufende Schnurführung,
welche über mehrere Zahnräder durch das Drehen der Spule angetrieben
wird. Hier wird definitiv ordentlich gebremst und da kann man sicherlich
etwas verbessern.
Wenn man den Wormschaft reinigt und nur Öl oder
sehr wenig und sehr weiches Fett verwendet anstelle des sonst eher
üblichen Dicken Fetts kann man schon etwas gewinnen.
Aber das ist
nicht die Welt, offensichtlich ist wie bei vielen Rollen schon mal eine
Möglichkeit den Wormshaft in Kugellager zu setzen um einen
reibungsloseren Lauf zu bekommen, das sollte man machen kostet nicht die
Welt und geht schnell.
Des Weiteren kann man den Pawl,
das ist das kleine Ding was durch die Rillen des Worm Schaftes läuft und
den Lineguide bewegt, durch einen Ceramic Pawl ersetzen. Dieser ist
leichter und hat eine glattere Oberfläche als Metall daher weniger
Reibung. (Achtung, die Rolle wird dadurch Lauter und Schnurrt
ordentlich, wem das nicht gefällt sollte darauf verzichten) Auch dieses
Tuning ist eher Kostengünstig und trägt seinen Teil zum ganzen bei.
Am
Lineguide ist nun erst einmal alles getan, wenn wir uns weiter in
Richtung Spule arbeiten fällt auf dass das Übersetzung Zahnrad (Idler
Gear) von Spule auf Lineguide nicht Kugelgelagert ist, sondern auf einem
Metalröhrchen sitzt. Wenn man ein wenig im Internet nach Tuning
Möglichkeiten für große Abu Rollen sucht fällt man sofort über einige
Idler Gear Kits für die großen Runden, leider gibt es aber kein
passendes Kit für die Toros.
An dieser Stelle einen riesen Dank
an zwei Freunde die ebenso eine Toro getuned haben und einer davon die
Möglichkeit und das Knowhow hatte den Idler Gear der Toro so
Aufzubohren/Fräßen, dass wir darin ein Kugellager unter bringen
konnten!!! Nochmals Danke!
So an der Spule kann man erst mal
nicht mehr viel Nachrüsten. Klar kann man die Kugellager wechseln,
allerdings Liefen meine nach einer kompletten Reinigung noch sehr so
dass ich darin keinen nutzen sah. Ceramic Kugellager in eine Toro zu
verbauen habe ich mich bisher auch noch nicht getraut.
Hier fällt das
Tuning noch Kostengünstiger als aus. Mit Hilfe eines Dremels, Q-Tips,
Pfeifenreiniger und Weichmetal Schleifpaste werden Pionear Gear, Spule
und Fliehkraftbremse Poliert. Diese Art des Tunings habe ich schon bei
einer Calcutta Conquest gemacht und war so Überrascht von der
Verbesserung dass ich auch an dieser Rolle das geplante Lagertuning erst
mal verworfen hatte. Also auch für Shimano brauchbar.
Hier www.realsreels.com
eine Seite mit einigen Bildern und Beschreibungen zu dem Politur Tuning
anhand einer 5000 Rolle, man kann davon einiges auf die Toro
übertragen.
Damit wäre auch schon alles gesagt. An sich sollte
man wenn man schon dabei ist, alle Kugellager raus nehmen und Komplett
reinigen. Manche sind ab Werk so mit Fett voll gestopft, dass sicherlich
nie kaputt gehen, aber eben auch nicht mehr Wirklich die Funktion eines
Kugellagers ausüben können.
Auch bei dem neu Ölen und Fetten der ganzen Rolle darf man meiner Meinung sparsamer sein, hier gilt weniger ist oft mehr.
Natürlich
muss man dabei den Einsatzzweck der Rolle beachten, bei mir kommt die
Rolle zum Wurft Hecht fischen mit schweren Ködern im Süßwasser sehr
selten im Brackwasser zum Einsatz. Das sind komplett andre Belastungen
als beim Heilbutt fischen in Norwegen das sollte man wenn man diese
Tuning Möglichkeiten bewertet, sowie auch beim Fetten der Rolle, auf
jeden Fall beachten!
Achja ein Bremsen Update auf Shmooth Drags ist nie verkehrt. Das ist sehr simpel und wird hier www.hechtfieber.de auch sehr gut erklärt weshalb ich mir das an dieser Stelle spare.
Nun
habe ich die Rolle schon wieder eine Saison lang gefischt und muss
sagen es hat sich Wirklich gelohnt. Das Wurfverhalten hat sich sowohl in
der Weite als auch in der Sicherheit sehr stark verbessert. Ebenso ist
das Laufverhalten der Rolle runder und leichter geworden. Die Rolle ist
wie weiter oben schon erwähnt aber auch Lauter, was mir Persönlich
nichts ausmacht.
Nun kommt über den Winter noch ein größeres
Carbon Handle mit dicken Knobs drauf, das hatte ich das Jahr über an
meiner Pluton getestet und bin begeistert. Die Sling Blade hat schon einen neuen Griff bekommen. Der PSS ist einfach Spitze, man kann die Rollen super Palmen so dass man auf den Vorgriff wirklich verzichten kann. Durch den Längeren Griff lässt es sich einfach entspannter werfen, das einzige Manko bei der Stangenrute. Mit etwas mehr als 20gr in der Birne am Griffende liegt Balancepunkt nun genau in der Rolle, somit ist die Kombo nun auch schon Ausgewogen und lässt sich hoffentlich noch entspannter fischen!
Zum Schluss
noch ein Link mit sehr vielen Bildern, der den zusammen und auseinander
Bau sehr gut erklärt. Grade weil ich es selbst Versäumt habe viele
Bilder zu machen:
forum.esoxhunt.dk
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